Maßnahmen zur Rekultivierung verbrachter Magerrasen in Hemsbach
Magerrasen sind nicht saftig grün wie die meisten Wiesen und Weiden, sondern bräunlich, verkümmert, kurzhalmig und lockerwüchsig. In unserer Kulturlandschaft sind sie hauptsächlich dort zu finden, wo ungünstige Boden- und Klimabedingungen vorherrschen, nur extensiv mit Mahd oder Beweidung bewirtschaftet wird und der Mensch mit Düngung nicht nachhelfen kann oder will. Wirtschaftlich gesehen sind sie heutzutage uninteressant, denn sie erbringen ebenso wie die mit Rindern, Schafen oder Ziegen beweideten Magerweiden nur einen geringen Ertrag. Im Gegensatz zu dem heute so intensiv genutzten Wirtschaftsgrünland beherbergen die Magerrasen aber eine ungemein vielfältige Insektenwelt und sind reich an Blüten der verschiedensten Farben und Formen. Sie haben daher eine hohe Bedeutung für die Tier- und Pflanzenwelt und zählen zu den artenreichtsten Lebensräumen Europas.
Der Erhalt, die Entwicklung sowie die Vernetzung der Magerrasen an der Bergstraße sind deshalb auch ein wichtiges Anliegen der Unteren Naturschutzbehörde des Rhein-Neckar-Kreises. Viele (ehemalige) Magerrasen verbuschen, wenn sie nicht mehr gemäht oder beweidet werden. Auch in Hemsbach im Gewann Alteberg existieren zahlreiche Garten- bzw. Obstbaumgrundstücke mit Resten von Magerrasen, die mehr oder weniger stark von Gehölzen überwachsen sind. Ein Teil dieser Flächen wurde bereits 2014 im Auftrag des LEV gepflegt. In 2016 wurde das Projektgebiet am Alteberg um drei weitere Flurstücke mit hohem Potenzial zur Entwicklung von Magerrasen erweitert. Im Jahr 2017 wurden diese Flächen über den örtlichen Wanderschäfer beweidet und zusätzlich im Herbst gemäht und das Mahdgut abgeräumt, um die Ausmagerung der Fläche zu beschleunigen.