Tümpel für die Gelbbauchunke im Steinbruch Helmhof
Gelbbauchunken sind in der Roten Liste Deutschlands und Baden-Württembergs als stark gefährdet aufgeführt. Aus diesem Grund kommt ihnen ein besonderer Schutz zu. Diesen Schutz erhalten sie im Steinbruch zwischen Neckarbischofsheim und Helmhof. Für die Förderung der dort vorkommenden Gelbbauchunken-Population arbeiten unterschiedliche Akteure eng zusammen: Herr Dr. Martin Berner (Naturschutzwart), der Landschaftserhaltungsverband (LEV) und die Unter Naturschutzbehörde des Rhein-Neckar-Kreises, Herr Jürgen Böhm (Haupt- und Bauamtsleiter) und die Firma HeidelbergCement (Herr Stefan Berwanger und Herr Thomas Puda), welcher das Gelände gehört.
Gelbbauchunken besiedeln temporär wasserführende Kleingewässer, wie Traktorspuren, Pfützen und auch kleine Gräben. Die Gewässer sollten dabei möglichst vegetationsarm, besonnt und ohne konkurrierende Arten wie Fische oder Molche sein. An den Gewässern ist die Art nur zwischen Mai und August anzutreffen. Zu dieser Zeit findet die Fortpflanzung und die Laichablage statt. Im restlichen Jahresverlauf hält sich die Art vorwiegend abseits der Gewässer auf und versteckt sich unter Totholz, Steinen, liegendem Gras oder in Felsspalten.
Seit 2013 wurden im Steinbruch immer wieder neue Tümpel angelegt. Da diese Kleingewässer durch äußere Einwirkungen mit der Zeit immer weiter verlanden, ist in regelmäßigen Abständen von zwei bis drei Jahren eine Nachpflege nötig. Dafür gräbt ein Bagger die Tümpel erneut etwas ab, sodass eingewachsene Vegetation entfernt und die Tümpel vergrößert werden. Die Ränder der Kleingewässer werden dabei abgeflacht, um den Unken einen guten Einstieg ins Wasser zu ermöglichen.
In Jahren 2017 und 2020 übernahm das Tiefbauunternehmen Winterbau aus Waibstadt die Pflege und Neuanlage der Tümpel. Der LEV Rhein-Neckar e.V. vergab den Auftrag und koordinierte die Umsetzung der Arbeiten. Die Maßnahme wurde durch die Landschaftspflegerichtlinie (kurz LPR) mit Fördermitteln des Landes Baden-Württemberg finanziert.
Im Steinbruch sind nun insgesamt 55 Tümpel angelegt, die den Gelbbauchunken einen geeigneten Lebensraum schaffen. Herr Dr. Martin Berner bestätigte bereits in den vergangenen Jahren die schnelle Annahme der Tümpel durch die Gelbbauchunken und eine gute Reproduktionsrate in regenreichen Jahren. Die Förderungsmaßnahmen sind also ein voller Erfolg!